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Chronik 1962 bis 2012

Zum Anlass des 50jährigen Bestehens des Ortsverein Niederzissen, hat Willi Fuhrmann eine Vereinchronik verfasst:

Das 50-jährige Bestehen eines Ortsvereins ist sicher kein weltbewegendes Ereignis. Dennoch sind 50 Jahre in einem Vereinsleben Anlass genug, einen Rückblick auf die Arbeit unserer Helferinnen und Helfer und auf die Gründung unseres Ortsvereins zu werfen.

Bereits im Jahre 1954 wurde auf Veranlassung des damaligen Landrates Werner Urbanus, der auch Kreisvorsitzender des DRK war, versucht, einen Ortsverein zu gründen. Bei unseren Recherchen sind wir beim DRK-Kreisverband auf Dokumente aus dieser Zeit gestoßen. Am 2.10.1953 schrieb der Landrat an den damaligen Amtsbürgermeister Paul Lindener, „Das Amt Niederzissen ist der einzige Amtsbezirk unseres Kreises, in dem noch kein Ortsverein vom Roten Kreuz gegründet ist“. Er bat den Amtsbürgermeister, sich persönlich um die Gründung eines Roten Kreuzes in seinem Amtsbezirk zu bemühen. Am Sonntag, den 17. Jan. 1954 war es dann soweit: 4 Frauen und 8 Männer, also 4  Personen mehr als für die Gründung eines Vereins notwendig, trafen sich um 15 Uhr im „Restaurant Raabe“, unter der Leitung von Amtsbürgermeister Lindener, in Beisein von Landrat Urbanus und dem stellv. Kreisvorsitzenden Dr. med. Josef Niessen. Es wurde der Sinn und Zweck des Roten Kreuzes anhand der Satzung des DRK-Landesverbandes bekannt gegeben und nähere Erklärungen über die Mitgliedschaft im DRK unterbreitet. Die Vorstandsmit­glieder wurden aus der Versammlung heraus vorgeschlagen und in geheimer Wahl gewählt. 1. Vorsitzender wurde Herbert Kamptz, stellv. Vorsitzender Heinrich Hoff­mann, Schriftführer Otto Kempenich, Schatzmeister Josef Leiß, Bereitschaftsleiter Engelbert Kroeger, Bereitschaftsleiterin Frau Martha Leiß geb. Andrè und Zeugwart Heinrich Hoffmann. Dr. Zoller wurde der Bereitschaftsarzt. In dem Gründungsproto­koll ist vermerkt, dass die vom Landesverband vorgelegte Mustersatzung für den Ortsverein Niederzissen von der Versammlung einstimmig angenommen wurde. Es liegt uns das Original einer Satzung des neuen Ortsvereins vom 1. Mai 1954 vor, die von Paul Lindener  unterschrieben wurde. Weder der Vorstand noch die Bereit­schaftsführung hatten wenig oder überhaupt keine Erfahrung, eine DRK-Bereitschaft zu führen und zu leiten. Die damalige Rotkreuzarbeit war für alle Neuland. In den ersten Monaten traf man sich mangels eines geeigneten Versammlungsraumes in einem Lokal, aber bereits nach einem halben Jahr flaute das Interesse immer mehr ab und der Ortsverein samt Bereitschaft fristete sein Leben so vor sich hin und hauchte es schließlich nach eineinhalb Jahren wieder aus.

Im Jahre 1958 wurde dann ein erneuter Versuch gestartet, von dem uns keinerlei Unterlagen vorliegen, aber auch dieser scheiterte, der Rotkreuz-Gedanke hatte sich bei den damaligen Mitgliedern einfach noch nicht durchgesetzt.

In der Folgezeit wurde Amtsbürgermeister Lindener von höchster Kreisebene immer wieder gedrängt, einen DRK-Ortsverein auch in Niederzissen zu gründen. Er sprach über seine Sorgen mit dem damaligen Hauptlehrer Hans Gerhards, der gleichzeitig auch Leiter des seinerzeit bestehenden Volksbildungswerkes war. Dieser hatte dann die Idee, für das Winterhalbjahr 1961/1962 einen Erste-Hilfe-Lehrgang anzubieten. Dies erfolgte schon mit dem Gedanken einen DRK-Ortsvereins zu gründen, obwohl ihm davon abgeraten wurde, da alle bisherigen Versuche gescheitert waren. Sein Aufruf zur Teilnahme fand unerwarteten Anklang.  Es meldeten sich zu diesem Kursus 25 interessierte Jungen und Mädchen an, denn etwa zwei Drittel der Teilnehmer waren unter 20 Jahre alt. Edith Seul und Werner Scheuer von der Bereit­schaft Brohl leiteten diesen Kursus, der am 16.11.1961 begann und bis zum 25.01.1962  dauerte. Lehrgangsarzt war Dr. Schlienz aus Niederzissen, der von den 10 Doppelstunden an zwei Abenden theoretischen Unterricht erteilte. Die Presse berichtete darüber und bemerkte: „es war sehr erfreulich, dass alle Teilnehmer bis zum Schluss des Lehrganges aushielten und mit großem Interesse bei der Sache waren“. Weiter steht in diesem Artikel: „Am vergangenen Donnerstag (1.2.1962) nun trafen sich die Kursusteilnehmer im Café Roth in Niederzissen zum Abschluss des DRK-Lehrganges zu einer kleinen Prüfung und anschließendem gemütlichen Beisammensein. Hauptlehrer Gerhards eröffnete den Abend und begrüßte die zahl­reichen Gäste. Zur Durchführung der Prüfung war Herr Medizinalrat Dr. Göcke aus Ahrweiler gekommen. Mit ihm kamen die Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes Ahrweiler, Frl. Lützig sowie von der Katastrophenbereitschaftsleitung Frau Stockert und Herr Ihl. Aus Brohl war der Bereitschaftsleiter des DRK, Herr Frevel und natürlich die Leiter des Lehrganges, Herr Scheuer und Frl. Seul gekommen. Ferner konnte Herr Gerhards den Lehrgangsarzt,  Herr Dr. Schlienz und Herrn Amtsbürgermeister Lindener aus Niederzissen begrüßen.“

Dr. Göcke zeigte sich freudig überrascht, gerade in Niederzissen einen solch großen und jugendlichen Kreis von freiwilligen Ersthelfern anzutreffen. Nachdem er sich sowohl in Theorie und in der Praxis  über den Ausbildungsstand informiert hatte, betonte er, dass es Freude mache, vor einem solch aufgeschlossenen und gut unter­richteten Teilnehmerkreis zu sprechen. Er danke allen für ihre Teilnahme und sprach die Hoffnung aus, dass dieser Ersthelferkreis der Grundstock für eine DRK-Ortsgruppe in Niederzissen bilden möge.

Und so war es dann auch. Die zumeist jugendlichen Teilnehmer des Erste-Hilfe-Kurses waren von dem Gedanken begeistert und so kam es dann am 15. Mai 1962, ebenfalls im Cafè Roth, zur Gründung eines Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes, der Bestand hatte und jetzt sein 50jähriges Bestehen feiern kann. Leider liegen uns von dieser Vereinsgründung weder ein Protokoll noch irgendeine Nieder­schrift vor. Aus einer Pressenotiz über eine Übung der Rotkreuzgemeinschaften aus Brohl und Sinzig gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Bahnhof in Niederzissen am 19. Mai 1962 ist zu entnehmen, dass der erste Vorstand des „vor kurzem“ neu gegründeten Ortsvereins aus folgenden Personen bestand: 1. Vorsit­zender  Amtsbürgermeister Paul Lindener, 2. Vorsitzender Herbert Kamptz, Bereit­schaftsarzt Dr. Rudolf  Schlienz, Schatzmeister Josef Leiß, Schriftführer Otto Kempenich, Beisitzer Hans Gerhards und Hans-Josef Lehmann, Bereitschaftsführer wurde Alfred Schröter. Aus einem Bericht in den „Nachrichten und Mitteilungen der Mittelpunktgemeinde Niederzissen“, die seinerzeit von der Gemeindeverwaltung herausgegeben wurde, vom Dez. 1967,  konnten wir entnehmen, dass sich zur Gründung einer DRK-Bereitschaft „11 männliche und 4 weibliche junge Idealisten zur gemeinsamen selbstlosen Hilfe für den Nächsten zusammenschlossen“. Unsere Ermittlungen haben ergeben, dass es sich bei den jungen Damen um die bereits verstorbenen Franziska Zwick (geb. Glees) und Irmgard Weinand (geb. Jeub), sowie die heute noch aktiven Geschwister Magdalene und Agnes Fuhrmann handelte. Gründungsmitglieder waren, soweit bekannt,  die verstorbenen Paul Lindener, Hans Klein und Hans-Jürgen Lenz, sowie  Josef Brenk, Peter Elzer, Richard Eulenbruch,  Heinz Laux, Hans Seul, Erich Schneider und der noch Aktive Willi Fuhrmann

Was uns vorliegt, ist der „II. Tätigkeitsbereich der DRK-Bereitschaftsgruppe Nieder­zissen“ von der Generalversammlung am 18.4.1963. „Wegen Arbeitsüberlastung des bisherigen Bereitschaftsführers Alfred Schröter bat dieser um Entlassung aus seinem Amt“, heißt es hier und unter Punkt 2 wurde anschließend Hans Klein einstimmig zum neuen Bereitschaftsführer gewählt, er übte dieses Amt 20 Jahre lang aus. Magdalene Fuhrmann wurde an diesem Tag als 3. Beisitzerin gewählt und übernahm wenig später das Amt einer Bereitschaftsführerin bis 1996, also 33 Jahre lang.

Vom 28.10. bis 15.12.1963 fand ein weiterer Erste-Hilfe-Lehrgang statt, der ebenfalls gut besucht war. Zwei Teilnehmer, Edeltraud Schneider und Heinz Schröder, schlossen sich nach Lehrgangsende dem jungen Ortsverein an und sind auch heute noch aktiv  Eine Weiterbildung für alle Rotkreuzangehörigen gab es dann vom 2.2. bis 25.5.65 mit einem Sanitätslehrgang A, wie den noch vorhandenen Dienstbücher der „Männer-Bereitschaft“ zu entnehmen ist.

Ein Zeitungsbericht vom 20.01.1965 trägt die Überschrift „DRK Niederzissen hat sich im letzten Jahr gut entwickelt“. Es wird über die Jahreshauptversammlung berichtet zu der die Mitglieder des jungen Ortsvereins fast vollzählig erschienen waren. Obwohl der junge Ortsverband in Ausbildung und Ausrüstung schon einiges geleistet habe, müsse zur Verbesserung der Ausrüstung mit Unterstützung des Kreisverbandes noch viel getan werden, heißt es in diesem Pressebericht. Mängel in der Ausrüstung hätten sich bei der Katastropheneinsatzübung im vergangenen Herbst in einem Werkgelände in Oberzissen gezeigt. „An dieser Übung beteiligten sich die DRK-Gruppen und Feuerwehren des ganzen Rhein-Ahr-Gebietes „so ist dem Artikel zu entnehmen. Der Vorsitzende Amtsbürgermeister Lindener stellte die Stationierung eines Krankenwagens in Niederzissen in Aussicht, „da bis jetzt für das Gebiet des oberen Brohltales der Einsatzwagen aus Brohl oder Sinzig geholt werden muß“. Dieser Krankentransportwagen kam dann auch tatsächlich und wurde nach entsprechender Ausbildung von Hans Klein gefahren. 1966 wurde das alte Fahrzeug gegen einen modernen Katastropheneinsatzwagen im Werte von 23.000 DM ausge­tauscht, dies ist dem vorerwähnten Beitrag in den „Nachrichten der Gemeinde Niederzissen“ zu entnehmen. Bemerkenswert, in dieser Mitteilung steht wörtlich: „Die DRK-Bereitschaft Niederzissen, die dem Kreisverband Ahrweiler angehört, ist heute schon eine der besten im Kreise“. Sie bestand  Ende 1967 schon aus 24 Helfer und 10 Helferinnen. 

 Die Gemeinde stellte dem jungen DRK-Ortsverein Räumlichkeiten in der alten Schule auf dem Marktplatz zur Verfügung, wo er seine noch spärlichen Ausrüstungs­gegenstände lagerte und seine Bereitschaftsabende abhielt. Dank des Einsatzes der Mitglieder, des Vorstandes und der Bereitschaftsführung, die tatkräftig vom Kreisver­band unterstützt wurden, fasste der Gedanke des internationalen Roten Kreuzes auch im Zissener Ländchen rasch Fuß und der Verein entwickelte sich sehr zufrie­denstellend. Die Zahl der Aktiven schwankte immer zwischen 28 und 35. Spätestens als Dr. Peter Berger aus Sinzig im Jahre 1966 Bereitschaftsarzt in dem jungen Verein wurde, wurde die Ausbildung im wahrsten Sinne des Wortes groß geschrieben. Seine Ausbildungsabende waren immer hochinteressant und daher stets gut besucht. Mit Stolz kann die Bereitschaft auf viele Wettbewerbserfolge zurückblicken. Sechsmal wurde man Sieger beim Erste-Hilfe-Wettbewerb auf Kreisebene, was allein der intensiven Ausbildung durch Dr. Peter  Berger zurückzu­führen ist. Nahezu 20 Jahre war dieser Bereitschaftsarzt der Zissener Rotkreuzgruppe, bis er aus beruflichen Gründen, er übernahm eine leitende Funktion im Krankenhaus „Maria Stern“ in Remagen, dieses Amt nicht mehr ausüben konnte. Unzählige Weiterbildungs- und Übungsabende, aber auch Vortragsveranstaltungen für Jedermann hat er in dieser Zeit durchgeführt und bleibt so in bester Erinnerung, denn leider verstarb er 2011 unerwartet. Unser Foto zeigt ihn links beim T.d.o.T mit dem damaligen Kreisbereitschaftsführer  Walter Comes und Willi Fuhrmann. Am 01. 02. 1984 wurde Dr. Helmut Steinbach aus Burgbrohl sein Nachfolger. Auch er trägt bis heute entscheidend dazu bei, dass die Aus- und Fortbildung nach wie vor wichtige Bestandteile im Arbeitsplan der Bereitschaft sind. Nicht nur die Theorie, auch die Praxis ist bei den Zissener Rotkreuzlern nie zu kurz gekommen. Mindestens einmal im Jahr fand und findet eine Übung statt, meist gemeinsam mit der Feuerwehr und anderen Katastrophenschutzeinheiten, wie dem THW. Unvergessen sind die Großübungen 1970 in Schalkenbach (angenommener Hubschrauberabsturz mit einer „Banane“ von den Mendiger Heeresfliegern), Bergung von „Verschütteten“ in der Sandgrube am Bausenberg, (Fotos) „Zugunglück“ auf dem Bahnhof Niederzissen, „Autoabsturz“ im Steinbruch Engeln, und die Übungen in Schelborn, auf der „Höhe des 17. Juni“ (Fotos) mit dem damals noch bestehenden DRK-Zug unter der Leitung von Ewald Weiler. Dieser Zug mit 6 ausgebildeten Helfern und später einer Helferin aus Schelborn und Wollscheid gehörte zu der Niederzissener Bereitschaft und bestand von 1966 bis Ende 1982.

Bei all diesen Übungen tat sich ein Helfer besonders hervor, Heinz Schröder, von 1963 bis heute aktiv, verstand es wie kein anderer, die „Verletzten“ so realistisch zu schminken, dass beim Anblick der „Opfer“ nicht selten Unbeteiligte entsetzt davon liefen und manch erfahrener Ersthelfer zunächst einmal tief durchatmen musste. Die Presse bezeichnete den Mimenmeister gar als „Schockregisseur“ des Zissener DRK. Heute noch ist er in diesem Bereich tätig und die Geschichten von seinen Erlebnissen würden Bücher füllen.

Aber nicht nur die Ausbildung der eigenen Bereitschaftsmitglieder war und ist ein Anliegen des Ortsvereins. Viele Ausbildungsveranstaltungen wurden und werden für die gesamte Bevölkerung durchgeführt, so z.B. regelmäßige Erste-Hilfe-Lehrgänge, Lehrgänge in „Sofortmaßnahmen für Führerscheinbewerber“, Kurse in Häuslicher Krankenpflege, Erste-Hilfe am Kind und Erste-Hilfe bei Sportunfällen.

Im Laufe der Jahre festigte sich der Verein immer mehr und wurde zu einer echten familiären Gemeinschaft. Nur so konnten und können die vielseitigen Aufgaben der DRK-Bereitschaft erfüllt werden. In den Sommermonaten sind es oft an einem Wochenende mehrere Einsätze, die es zu bewältigen gibt. Sportfeste, Reitturniere, „Rhein in Flammen“, Rosenmontags- und Martinszüge, Wallfahrten, Wanderungen usw. Eine große Herausforderung stellt sich den Helferinnen und Helfer in jedem Jahr bei Veranstaltungen auf dem Nürburgring. Bei mehrtägigen Veranstaltungen, wie Formel 1, „Rock am Ring“, 24-h-Rennen, Oldtimer GP und „Truck-Grand-Prix“ kommen regelmäßig alle Helferinnen und Helfer zum Einsatz, aber auch bei den Eintagsveranstaltungen auf dem „Ring“, wie Volksläufe, Radrennen, Hindernisläufe u.ä. ist die Hilfe der Zissener Rotkreuzler sehr gefragt und wird ehrenamtlich und frei­willig erbracht. Zu den weiteren Rotkreuzaktivitäten gehören auch jährlich zwei Altkleidersammlungen (Foto) und eine regelmäßige Unterstützung des Rettungs­dienstes durch Helferinnen und Helfer des Ortsvereins In den letzten Jahren kamen die Aktiven auf bis zu 12.000 Stunden Rot-Kreuz-Arbeit jährlich, eine beeindruckende Leistung.

Am 24.09.1963 gab es in Niederzissen den ersten Blutspendetermin. (Foto Ausweis) Seitdem finden regelmäßig Termine statt, erst zweimal, dann viermal und in den letzten Jahren sogar 5 Termine in einem Jahr. Die Beteiligung stieg von Mal zu Mal. Am 24.01.73, so berichtete die Presse, gab es eine Rekordbeteiligung von 177 Personen, die zum Blutspenden kamen. Seit dieser Zeit schwankt die Zahl der Spendewilligen zwischen 160 und 200 Personen, auch jetzt, wo es 5 Termine im Jahr gibt. Den bisher nicht mehr übertroffenen „Rekord“ gab es am 8.10.1985 mit 248 Personen. Beim Termin im Januar 2012 kamen 203 Personen in die Bausenberghalle, in der seit dem 24.10.2000 die Spendetermine stattfinden. Vorher war die Grund- und Hauptschule, jetzt „Brohltalschule“ Schauplatz des Blutspendens. Am 18.07.2000 war der einhundertste Blutspendetermin  in Niederzissen, am gleichen Tag wurde eine Blutspenderin aus Bad Neuenahr-Ahrweiler als 17.000 Spender(in) und der jetzige Vorsitzende für seine 100ste Spende geehrt. Er war somit bei allen Spendeterminen seit 1963 dabei. Am 15.8.1995 nimmt der 80-jährige Ehrenvorsitzende Paul Lindener, der mit seiner Frau am Empfang sitzt und auf einer alten Schreibmaschine die Erfassungen vornimmt, eine besondere Ehrung  in Empfang. Er erhält die Dank- und Verdienstmedaille des Blutspendedienstes Rheinland-Pfalz – Saarland. Am 10.12.2003 wird er, 88jährig (!) und seine Frau Elisabeth (83) beim letzten Blutspendetermin des Jahres in den „Rotkreuzruhestand“ verabschiedet. (Fotos) Einschließlich der ersten beiden Termine in diesem Jahr kamen seit 1963 genau 25.889 Blutspenderinnen und Blutspender zu den bisher insgesamt 155 Terminen, eine Zahl, auf der die Niederzissener Rotkreuzler stolz sind, beweist sie einmal das hohe Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung des Brohl- und Vinxtbachtales, aber auch die gute Betreuung der Spenderinnen und Spender durch die Bereitschaftsangehörigen des DRK-OV. Immerhin sind bei einem Termin bis zu 30 Helferinnen und Helfer im Spenderaum, in der Küche und im Verpflegungsraum im Einsatz und sorgen mit den inzwischen zwei Teams der Blutspendezentrale Bad Kreuznach für einen reibungslosen Ablauf. Die Vorbereitungsarbeiten für die Blutspende- und –Ehrungstermine sind umfangreich und zeitraubend. Christel Bell war 16 Jahre lang als Leiterin tätig, was hoch anzuer­kennen ist. Jetzt hat Edith Fuhrmann seit 6 Jahren diese Aufgabe übernommen. Einmal im Jahr werden langjährige und verdiente Spender geehrt und mit Urkunde und Nadel des Blutspendedienstes ausgezeichnet sowie mit einem Geschenk durch den Ortsverein bedacht. Der „Spitzenreiter“ unter den Blutspendern kam beim letzten Termin zum 132.Mal, eine außergewöhnliche Leistung, die nicht hoch genug gewürdigt werden kann. Bereits zweimal besuchten die Zissener Rotkreuzler die Blutspendezentrale in Bad Kreuznach und informierten sich über den Verbleib und die Verwertung des Spenderblutes.

Alle diese Dienste, sind nur durchführbar mit einer guten Materialausstattung und geeigneter Dienstbekleidung. Dies hat man schon sehr früh erkannt und so stellte der Kreisverband dem Verein bereits 1965 einen alten Krankenwagen zur Verfügung. Im Dez. 1966 wurde dieses Fahrzeug durch ein neues Katastrophenschutzfahrzeug abgelöst, welches bis 1984 gute Dienste tat. Um den Ansprüchen gerecht zu werden, kam 1973 ein Krankentransportwagen hinzu. 1983 erhielt der Ortsverein mit Unter­stützung des Kreisverbandes einen Mannschaftstransportwagen, der bis vor wenigen Jahren gute Dienste tat. 1988 wurde aus eigenen Mitteln ein moderner Krankentransportwagen (Mehrzweckfahrzeug) beschafft, dessen Innenausbau nach Entwürfen und Wünschen des damaligen Bereitschafsleiters erfolgte. Ein neuer Mannschaftstransportwagen, der heute noch im Dienst ist, wurde 2001 angekauft. Finanziert wurde dieses Fahrzeug mit über Jahre angesparten Eigenmitteln und mit Spenden der örtlichen Banken. Vor einigen Jahren wurde ein gebrauchter Kranken­transportwagen (KTW) mit eigenen Mitteln angekauft und ausgerüstet, der uns bei vielen Sanitätsdiensten wertvolle Hilfe leistet und zur Unterstützung des Rettungs­dienstes zur Verfügung steht.  Zurzeit verfügt der Ortsverein auch über ein Großfahr­zeug, es handelt sich um einen GW-San, ein „Gerätewagen für den Sanitätsbereich“, der in Niederzissen für die SEG (Schnelle Einsatz-Gruppe) stationiert ist. Das ehemalige Feuerwehr-Fahrzeug wurde zwar vom Kreisverband beschafft, aber von Helfern des Ortsvereins in Eigenleistung für den Katastrophenschutz fachmännisch hergerichtet. Somit stehen dem Ortsverein derzeit 5 Fahrzeuge zur Verfügung, die alle zu den verschiedensten Einsätzen benutzt, aber auch regelmäßig gepflegt und gewartet werden.

1973 erhielt die Bereitschaft ihr erstes Zelt, dem 1985 ein zweites folgte. Ein weiteres, größeres Zelt wurde 1994 beschafft. 2002 kam etwas ganz neues, ein auf­blasbares Zelt des Kreisverbandes hinzu. Zusammen mit der nötigen Anzahl von Feldbetten, Decken, Verbandmaterial usw. ist die Bereitschaft in der Lage, in kürzester Zeit einen Verbandsplatz herzurichten. Dies ist auch notwendig, denn seit 1982 stellt die Bereitschaft Niederzissen die Arztgruppe im Sanitätszug Ahrweiler I. 1982 wurde auch ein Anhänger für den Transport der Zelte und der hierzu gehörenden Innenausrüstung angeschafft. Hierzu gehört auch eine ausreichende, netzunabhängige Ausleuchtung, daher verfügen die Rotkreuzler seit 2002 über ein auf einem Anhänger installiertes Stromaggregat.

Seit 2002 besitzt die Bereitschaft ein modernes Frühdefibrillationsgerät als eines der ersten im Kreis, dem inzwischen weitere gefolgt sind. Somit beteiligen sich die Zissener Rotkreuzler an der lebenswichtigen Aktion gegen den plötzlichen Herztot. Jährlich finden eine Wiederholungsausbildung an diesen Geräten und eine Unterweisung in Herz-Lungen-Wiederbelebung durch einen vereinseigenen Ausbilder statt.

Auf die notwendige Ausrüstung des Ortsvereins und der Aktiven mit Schutzbekleidung wird großen Wert gelegt. Die Pflege und Wartung der Fahrzeuge und der umfangreichen Gerätschaften erfordert einen großen Zeitaufwand, der neben den anderen Diensten von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern auf­gebracht wird.

Seit 1976 hat der Ortsverein sein Domizil im ehemaligen Kindergarten in der Kloster­straße, der vom Kreisverband zur Unterbringung der Rettungswache angekauft wurde. Im Mai 1979 konnten die Mitglieder des OV ihr in Eigenleistung hergerichtetes Heim einweihen. In Eigenleistung und mit Hilfe örtlicher Handwerker wurde in derselben Zeit auch eine Doppelgarage gebaut, in der zwei Fahrzeuge und ein großer Teil der Ausrüstung untergebracht sind. Seit dem 1. April 1979 gibt es in Niederzissen eine Rettungswache, die nach einer einjährigen Probezeit am 10.07.1980 offiziell übergeben wurde und die inzwischen rund um die Uhr mit qualifi­ziertem Rettungsdienstpersonal besetzt ist. Als im Jahr 2009 der DRK-Kreisverband beschloss, die inzwischen für einen modernen Rettungsbetrieb nicht mehr zeitgemäße Unterkunft aufzugeben und eine neue Rettungswache zu bauen, kaufte er von der Gemeinde ein Grundstück am Ortsausgang in Richtung Wehr an der neuen Straße „Im Joch“ auf und errichtete dort eine Gebäude, in dem neben der Rettungswache auch die seit dem 01.07.1996 bestehende Sozialstation, die in der alten Schule auf dem Marktplatz untergebracht ist, im Mai dieses Jahres einziehen wird. Der gemeinsame Wunsch des Kreisverbandes und des Ortsvereins, auch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer dort unterzubringen, ging leider bis jetzt nicht in Erfüllung. Obwohl die Gemeinde Niederzissen großzügigerweise dem Ortsverein ein Grundstück direkt im Anschluss an den Neubau der Rettungswache und der Sozialstation schenkte, konnte der Neubau eines DRK-Heimes wegen fehlender finanzieller Mittel bisher nicht verwirklicht werden. Da der DRK-Ortsverein nicht über eigene Einnahmequellen verfügt und auf Spenden der Bevölkerung angewiesen ist, sieht er keine Möglichkeit in absehbarer Zeit dort eine Unterkunft zu errichten und somit ein „DRK-Zentrum“ in Niederzissen zu schaffen. Der Ortsverein verbleibt also im alten Kindergarten an der Kosterstraße, allerdings nach dem Auszug der Rettungswache in größeren Räumlichkeiten.

Erfreulicherweise hat der DRK-Ortsverein nie ernsthafte Personalprobleme gehabt. Die Zahl der aktiven Mitglieder schwankte immer zwischen 25 und 35. Entscheidend hierzu beigetragen hat die intensive Nachwuchsarbeit. 1973 wurde zum ersten Mal eine Jugendrotkreuzgruppe ins Leben gerufen, hieraus erwachsen erfreulicherweise immer wieder aktive Bereitschaftsmitglieder, die inzwischen vielfach verantwortliche Vereinsarbeit leisten.

Aber nicht nur im Jugendbereich sind die Rotkreuzler tätig, seit 1984 gibt es eine sehr aktive und erfolgreiche Seniorengymnastik-Gruppe.

Die erfolgreiche Arbeit des DRK-Ortsvereins basiert nicht zuletzt auf der Kontinuität in der Vereinsführung. Der derzeitige 1. Vorsitzende, Willi Fuhrmann, ist erst der zweite Vorsitzende in der Vereinsgeschichte. Er wurde  am 1. April 1987 einstimmig gewählt, nachdem er vorher 8 Jahre stellvertretender Vorsitzender war. Zuvor war es Paul Lindener, der seit der Gründung mit viel Umsicht und Einfühlungsvermögen, gewissermaßen als Vaterfigur, die Geschichte „seiner“ Rotkreuzfamilie 25 Jahre lang leitete. Paul Lindener hat sich große Verdienste um das Deutsche Rote Kreuz erwor­ben, wofür er mehrfach geehrt und ausgezeichnet wurde. Nicht nur dass er, trotz Rückschlägen, mehrfach versuchte einen Ortsverein in Niederzissen ins Leben zu rufen und es schließlich 1962 auch schaffte, er führte neben seinem zeitraubenden Amt als Amtsbürgermeister der Amtsverwaltung Niederzissen mit viel Geschick und Einsatz den von ihm mit gegründeten DRK-Ortsverein. Auch nach seinem Ruhestand 1970 übernahm er vielfältige ehrenamtliche Aufgaben und organisierte als Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes den Rettungsdienst in seiner heutigen Form. Bis ins hohe Alter blieb er in „seinem“ Ortsverein mit seiner Frau Elisabeth aktiv. Am Dreikönigstag 2007 verstarb er 91-jährig nach einem erfüllten Leben.

Bereits ein Jahr nach der Gründung wurde  Magdalena Fuhrmann Bereitschaftsleiterin, eine verantwortungsreiche Tätigkeit, die sie erst 1995 abgab. Von 1972 bis 1991 oblag ihr auch die Führung in der Kreisbereitschaft. Nach 20jähriger Tätigkeit gab Hans Klein 1982 die Bereitschaftsleitung ab, Peter Backes wurde sein Nachfolger bis zum Januar 1986. Am 1.4.1987 übernahm Alfred Meid die verantwortungsvolle und zeitraubende Funktion des Bereitschaftsleiters, die er am 01.04.2009 an Markus Nerger abgab und die dieser bis heute ausübt. Gar 32 Jahre lang, von 1968 bis April 2000 war das wichtige Amt des Schatzmeisters in den Händen von Toni Brachtendorf. Axel Schneider wurde bis März 2010 sein Nachfolger. Auch einige andere Vorstandsmitglieder waren jahrelang dabei, so schied Magdalene Fuhrmann im April 2000 nach 38 Jahren und Edeltraud Schneider 2005 nach 20 Jahren Vorstandsarbeit aus, beide sind nach wie vor aktiv, ebenso wie Toni Brachtendorf und Heinz Schröder, der seit seinem Eintritt 1963 viele Jahre mehrere Vorstandsposten innehatte. Dr. Helmut Steinbach, seit über 50 Jahren im DRK aktiv, ist seit 28 Jahren Bereitschaftsarzt im Niederzissener Ortsverein. Der jetzige Schatzmeister Herbert Reuter und der zweite Vorsitzende Klaus Schneider sind bereits seit 25 Jahren in verschiedenen Vorstandsämtern sehr erfolgreich tätig. Ein herausragendes personelles Ereignis gab es am 30.10.10. auf der DRK-Landes­versammlung. Das Niederzissener Bereitschaftsmitglied Sandra Raabe-Robe wurde zur Landesbereitschaftsleiterin gewählt, nachdem sie vorher mehrere Jahre die Bereitschaften auf Kreisebene leitete. In den Reihen der Zissener Aktiven befindet sich mit Rainer Schönhofen einer von 10 Notfallseelsorgern des Kreises Ahrweiler.

1973 gab sich der Ortsverein erstmals eine Satzung, die 1985 erneuert wurde. Ein Jahr später erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister. Die jetzt gültige Satzung datiert vom 12.03.2003, eine Neufassung wurde aufgrund geänderter Vorschriften für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit notwendig.

Eine positive Darstellung in der Öffentlichkeit war und ist für den DRK-Ortsverein ein wichtiges Anliegen. Natürlich haben die Zissener Rotkreuzler durch ihre vielfältigen Aufgaben und Dienste stets einen engen Kontakt zur Bevölkerung, dennoch ist es für sie wichtig, sich von Zeit zu Zeit einem breitgefächerten Publikum darzustellen, Auf­gaben zu erläutern, Fahrzeuge und Gerätebestand vorzuführen zu informieren und zu beraten. Dies geschieht regelmäßig durch einen „Tag der offenen Tür“.

Ein solcher wurde erstmalig zum 20-jährigen Bestehen am 06.06.1982 durchgeführt und wurde zu einem großen Erfolg. Die vielen Besucher aus nah und fern zeigten sich sehr interessiert und nahmen die Gelegenheit wahr, sich vielerlei medizinische Gerätschaften durch geschultes Personal erklären und vorführen zu lassen. Für Verpflegung und Unterhaltung war bestens gesorgt. Das JRK veranstaltete einen Luftballon-Wettbewerb, bei dem es für den weitesten Flug ein Fahrrad zu

gewinnen gab und über 200 gasgefüllte bunte Ballons stiegen in den Himmel. Zu einer besonderen Attraktion wurde ein Wettbewerb im Bierfassrollen. Angefeuert von den Zuschauern trieben sich die Kontrahenten zu immer neuen Bestzeiten, schließlich nahmen die Sieger 30 Liter Bier und einen schönen Pokal mit nach Hause.1984 gab es eine leider verregnete Wiederholung und nach dem Jubiläum 1987 wurde regelmäßig alle fünf Jahre ein „Tag der offenen Tür“ in und um das DRK-Heim in der Klosterstraße veranstaltet, an denen immer wieder Neuerungen, Geräte und Fahrzeuge vorgestellt und erläutert wurden. Die Besucher hatten an diesem Tag auch stets die Möglichkeit medizinische Tests, wie zum Beispiel Blutdruck- und Blut­zuckermessungen, Seh- und Hörkontrollen, und ähnliches vornehmen zu lassen. Besonders zu erwähnen ist der Tag der offenen Tür des Jahres 1992 als auf Anregung von Heinz Schröder der ganz in der Nähe des DRK-Heimes gelegen alte Luftschutzbunker zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Heute ist er eine Besucherattraktion im Besichtigungsprogramm der Verbandsge­meinde Brohltal.

Das bisher herausragendste gesellschaftliche Ereignis war die große Feier aus Anlass des 25-jährigen Bestehens, die am Samstag, 15. Juni 1987, im alten Schmitze Saal mit vielen Besuchern stattfand. Der neue Vorsitzende konnte neben einer ganzen Reihe von Ehrengästen und Gratulanten auch den ehemaligen Landrat und DRK-Kreisvorsitzenden, den späteren Koblenzer Regierungspräsidenten, Heinz Korbach, begrüßen. Das Programm war damals schon recht locker, denn neben den obligatorischen Begrüßungen und Gratulationen gab es Tanzdarbietungen durch die eigene Jugendorganisation und der Seniorengymnastik-Gruppe, sowie Musikdarbietungen durch das Blasorchester Brohltal und Gesangsdarbietungen durch den Männergesangverein Niederzissen. An diesem Abend erhielt der wenige Wochen zuvor verabschiedete Vorsitzender Paul Lindener die Verdienstmedaille des Landesverbandes und wurde zum Zeichen des Dankes und der Anerkennung zum Ehrenvorsitzenden des Ortsvereins ernannt. Am nachfolgenden Sonntag besuchten viele Besucher und weitere Gratulanten den unterhaltsamen „Tag der offenen Tür“, der in und am Rotkreuzheim in der Klosterstraße stattfand.

Öffentlichkeitsarbeit betrieb der Ortsverein auch durch seine Teilnahme an den alljährlichen Oktoberfesten  der Raststätte Brohltal-Ost. Deren Leiterin, Brigitte Hellan, hatte 1980 die Idee,  ein solches Fest zugunsten einer sozialen Organisation zu veranstalten, was sich jedes Jahr größerer Beliebtheit erfreute. Sie ging eine enge Zusammenarbeit mit dem DRK-Ortsverein ein, wovon beide profitierten. Die Helferinnen und Helfer übernahmen den Service und Brigitte Hellan sorgte für die musikalische Unterhaltung und natürlich für „bajuwarische Spezialitäten“ aus ihrer Küche. Höhepunkt aber war immer die große Tombola für die vor und während des Festabends von fleißigen Helferinnen und Helfer des Ortsvereins Lose verkauft wurden. Frau Hellan hatte alle Sachpreise das ganze Jahr über besorgt und so ging der gesamte Verkaufserlös in die Kasse des Ortsvereins, der sich dadurch so manche Wünsche bezüglich Ausrüstung und Unterkunft erfüllen konnte. Eine ganz tolle Idee, die es 16 Jahre lang dem Ortsverein ermöglichte, Anschaffungen vorzu­nehmen, die sonst nicht zu verwirklichen gewesen wären. 2007 und 2008 kamen den Zissener Rotkreuzler erneut die Einnahmen aus einer Tombola zugute. Das Landgasthaus Rothbrust in Burgbrohl-Weiler veranstaltete im Festzelt ein Oktoberfest, auch hier halfen die Rotkreuzler und konnten sich anschließend über eine kräftige Spende durch „Wiesenwirtin“ Roswitha freuen, die für die Anschaffung von winterfester Kleidung verwendet wurde.

In einer gut funktionierenden Organisation, die von ihren Mitgliedern das ganze Jahr über ein hohes Maß an Einsatz- und Hilfsbereitschaft verlangt, dürfen die Geselligkeit und ein vertrauensvolles Miteinander nicht zu kurz kommen. Das ist auch bei den Niederzissener Rotkreuzlern der Fall. In jedem Jahr gibt es einen Ausflug mit Angehörigen, der dankbar angenommen wird und der die Teilnehmer im Laufe der Jahre in die verschiedensten

Gegenden unseres Landes gebracht hat. Neben Städtetouren, wie z.B. nach  Köln, Trier oder Aachen wurden Land- und Ortschaften in der näheren und weiteren Umgebung besucht und Schiffstouren auf Rhein, Mosel und Lahn unternommen. Aus Kostengründen fanden in den letzten Jahren Wanderungen in heimatlichen Gefilden statt, aber immer mit einer zünftigen Abschlussfeier. Auch nach anstrengenden Diensten und Übungen wird noch einige Zeit in gemütlicher Runde zusammengesessen ebenso wie bei Geburtstagen, Hochzeiten und anderen Familienfeiern. Zur liebgewonnenen Tradition ist auch das „Döppekooche-Essen“ nach dem jährlichen Martinszug am 10.11. geworden. Ein eingespieltes Team von Rotkreuzfrauen und-männer bereitet das leckere Eifeler Nationalgericht am Morgen zu, nachmittags wird der köstliche „Kooche“ in einer Zissener Bäckerei knusprig gebacken und abends treffen sich die Mitglieder des Ortsverein mit Gästen im Heim wo der genussvolle „Döppekooche“ bei Getränken und angeregten Gesprächen verzehrt wird.

Der DRK-Ortsverein hat sich von Anfang an in das Vereinsleben der Gemeinde eingebracht und nimmt in vielfacher Weise am örtlichen Geschehen teil. Erwähnenswert sind die Teilnahme an Vereinsfeiern, aktive Gestaltung der Kirmes (mehrfach Vereinsmeister beim Bürgerschiessen), jährlicher Stand beim Weihnachts­markt und beim Pfarrfest, usw.

Das DRK hat in Niederzissen in den letzten 50 Jahren eine beachtliche Leistung erbracht und möchte auch in Zukunft seine vielfältigen Aufgaben wahrnehmen, für die Bürgerinnen und Bürger da sein und Hilfe leisten, wo sie gebraucht wird. Damit dass auch weiterhin so bleibt, ist der Verein auf die Mithilfe der Bevölkerung ange­wiesen. Fördermitglieder mit ihren Beiträgen tragen hierzu ebenso bei, wie Spenden unmittelbar an die Vereinskasse. Natürlich werden auch Sachspenden zu verschiedensten Anlässen dankbar entgegengenommen. Wir haben nun mal keine eigenen Einnahmequellen und sind auf die finanzielle Hilfe Anderer angewiesen. Der Vereinsvorstand bedankt sich bei Allen, die hierzu in den vergangenen 50 Jahren in irgendeiner Form beigetragen haben und hofft, dass die Unterstützung und Hilfsbereitschaft dem Verein gegenüber nicht nachlässt, denn die Aufgabenstellung wird eher noch umfangreicher werden als bisher und dafür müssen die Bereitschafts­mitglieder entsprechend fachlich gerüstet und mit modernsten Materialen ausgerüstet sein. 

Natürlich sind aktive Mitglieder jederzeit herzlich willkommen, denn zur Zeit sind viele junge Aktive aus schulischen Gründen und wegen ihrer Ausbildung längere Zeit nicht in der Lage nebenher auch noch ehrenamtliche Rotkreuzarbeit zu leisten. Nach wie vor findet an jedem ersten Mittwoch im Monat unser Bereitschaftsabend im DRK-Heim, Klosterstr. 8 in Niederzissen statt und wir freuen uns über Jeden, der uns besucht. Informieren über die Arbeit unseres Ortsvereins kann man sich jederzeit im Internet unter www.drk-niederzissen.de. Unser Fachmann auf diesem Gebiet, Sascha Zimmer, hat hier eine hervorragende Präsentation geschaffen, die umfassend nicht nur den Ortsverein, sondern auch das Rote Kreuz im Allgemeinen darstellt.